Die griechische Landschildkröte (Testudo hermanni) gehört bei uns zu den am häufigsten gehaltenen Landschildkröten. Charakteristisch ist ihr schwarz-gelbe Zeichnung. Sie erreicht bei guter Haltung und Pflege ein Alter von über 60 – 80 Jahren. Dies sollte jedem (Neu)Halter gewissenhaft vor Augen geführt werden. Schildkröten sind eine Generationen überschreitende Verpflichtung.
Die griechische Landschildkröte lebt an Sonnenhängen mit Wiesland und Gebüschen. Sie kommt in östlichen (Ostrasse, T. h. boettgeri) und westlichen (Westrasse, T. h. hermanni) Mittelmeerländern vor. Im Winter macht sie einen Winterschlaf. Als Reptil ist sie auf Wärmezufuhr von außen angewiesen.
Im Sommer sollten sie in Außengehegen gehalten werden. Es sollte ein zentraler Sonnenplatz, aber auch Schattenplätze und Verstecke vorhanden sein. Sie sollten ausreichend Platz zur Bewegung erhalten. Bei kühler Witterung muss eine trockene und beheizbare Behausung zur Verfügung stehen.
Fütterung
Die griechische Landschildkröten sind Pflanzenfresser und ernähren sich von Kräutern, Gräsern und Blumen. Heu ist eine ideale Ergänzung. Geeignete Futterpflanzen sind zum Beispiel: Löwenzahn, Disteln, Endiviensalat, Zuckerhut, Feldsalat, Brombeerblätter, Eisbergsalat u.s.w.
Obst sollte nicht zu häufig und nicht feucht gefüttert werden, da es sonst zu Durchfällen kommen kann.
Sepiaschalen, gemahlenen Eischalen werden gerne genommen. Sie dienen der Regulierung des Calciumhaushaltes.
Was die Zufütterung von Fleisch/Fleischerzeugnissen angeht, gehen die Meinungen sehr auseinander. Auch die Zu-, oder ausschließliche Fütterung mit Fertigfutter wird kontrovers diskutiert. Beide sind zu eiweißreich und bewirken zu schnelles Wachstum und Organgicht. Da Grünfutter heutzutage das ganze Jahr über zur Verfügung steht, kann auf eine Fertigfuttergabe verzichtet werden.
Als „gute Mischung“, hat sich folgende Empfehlung bewährt:
90% Gemisch aus Früchten, Pflanzen der Jahreszeit, 7% Muskelfleisch, 2% Vitamin-Mineral-Gemisch, 1% Kalziumlaktat.
In der Natur müssen die Tiere fressen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Es gibt viele Tage, an denen sie kein Futter zur Verfügung haben. In „Gefangenschaft“ haben die Tiere, oft das ganze Jahr über, ein üppiges Futterangebot und leiden oft auch an Bewegungsmangel, da ihnen da Futter direkt präsentiert wird.
Winterschlaf
Warum müssen die Tiere Winterschlaf halten. In ihren Ursprungsländern überbrücken sie dadurch die Nahrungsmittelarme und kalte Periode. Indirekt hat der Winterschlaf eine positive regenerative Auswirkung auf den Körperstoffwechsel und den Hormonhaushalt. Nur Tiere die einen Winterschlaf halten, sind in der Lage sich erfolgreich fortzupflanzen.
Die gr. LSK halten ab ihrem ersten Winter einen Winterschlaf. Er dauert 4-5 Monate. Es dürfen nur gesunde Tiere in den Winterschlaf verbracht werden. Die Vorbereitung soll schrittweise erfolgen. Es soll hier bewusst keine Informationen über die Vorbereitung zum Winterschlaf erscheinen. Ich empfehle das direkte Gespräch mit einem erfahrenen Halter/Züchter, der schon Jahrelang Tiere überwintert. Solche Ratschläge übertreffen jede Buchlektüre.
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