Haltung:
Verhaltensgerecht ist eine mindestens paarweise Haltung von Ziervögeln in Garten und Zimmervolieren oder Vogelstuben.
Am häufigsten werden Heimvögel in Käfigen gehalten, wobei folgende Hinweise berücksichtigt werden sollten:
Käfigart:
Es sollte nach Möglichkeit auf Rund- oder Turmkäfige, sowie verchromte Drähte verzichtet werden.
Käfiggröße:
Wünschenswerte Mindestmaße sind bei:
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Wellensittich u. Kanarie u. a.: 60 cm lang, 30 cm breit, 40 cm hoch |
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Graupapagei, Amazone u. a.: 100 cm lang, 100 cm breit, 150 cm hoch |
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Ara u. a.: 200 cm lang, 200 cm breit, 300 cm hoch |
Freiflug:
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Möglichst täglich mehrere Stunden, aber unter Aufsicht zur Unfallverhütung. |
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Vergiftungen: Blei (Gardinenschnüre, Fensterbilder, Lötmasse u.s.w.) |
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Verletzungen: Fliegen gegen Fensterscheiben, Verhaken in Gardinen, Bissverletzungen durch andere Haustiere, heiße Herdplatten usw. |
Innenausstattung des Käfigs:
Zu empfehlen sind Sitzstangen und Kletterzweige aus unbehandelten Naturzweigen unterschiedlichen Durchmessers und mit Verzweigungen (Weide, Buche, Haselnuss, jedoch keine Pappel). Die Zweige sollte man mit heißem Wasser gut abspülen und nach Möglichkeit alle acht Tage erneuern.
Käfigboden : Der Käfigboden sollte mit Zeitungspapier oder Haushaltspapier ausgelegt werden, nicht mit Sand, es sei denn kauffertiges Sandpapier zur besseren Kontrolle.
Futter und Wassergefäße : Aus Porzellan, Kunststoff oder Edelstahl, sind leicht zu reinigen und zerstörungssicher. Sie sollten jedoch nicht auf den Käfigboden oder unter Sitzstangen gestellt werden.
Bademöglichkeit: Dem Säuberungsbedürfnis der Vögel kann durch Badehäuschen oder Blumenspritze nachgekommen werden. Es sollte jedoch nur frisches Wasser verwendet werden.
Schlafnester und Nistkästen: sollten mit kurzfaserigem Nistmaterial ausgelegt werden. (keine Watte).
Käfigstandort:
- In oder über Augenhöhe des Betrachters
- eine Käfigseite geschützt an der Wand
- keine Zugluft (Balkon), kein Rauch, kein Staub (nicht neben der Heizung)
- nicht in der Küche (Küchendämpfe, Dämpfe von Pfannen und Raclette mit Teflonbeschichtung können zu Vergiftungserscheinungen führen) wenn der Vogel sich schüttelt verteilt sich der Staub von Haut, Federn und Kotresten in der Küche
- keine direkte Sonnenbestrahlung
- Tag- und Nachtrhythmus (hell und dunkel, wärmer und kühler)
- Luftfeuchte ca. 60 - 70 % für Papageien.
Für Wellensittiche, Nymphensittiche und Kanarienvögel kann die Luftfeuchtigkeit niedriger sein.
Hygiene :
Tägliche Reinigung der Futter- und Wassergefäße sowie des Käfigbodens. Sitzstangen sollten einmal wöchentlich gewechselt werden.
Vorbeugende Maßnahmen:
Regelmäßige Kontrolle:
- Krallenlänge (Verletzungsgefahr durch Hängen bleiben)
- Verschieblichkeit des Kennzeichenrings (sonst können Einwachsungen und Entzündungen folgen)
- Schnabellänge und Schnabelform (behinderte Futteraufnahme)
- Veränderung der Kotbeschaffenheit (Konsistenz, Farbe, Menge)
- Futteraufnahme
- Ernährungszustand
Fütterung je nach Vogelart und Herkunft. Grundsätzlich gilt:
Abwechslungsreich, frisch, gute Qualität, kleine Vorratsmengen, hygienische Zubereitung, gute Aufbewahrung.
Futterkomponenten:
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Übliches Körnerfutter, jedoch ohne Erdnüsse und Zirbelnüsse (Schimmelpilzbesiedlung und Pilzgiftbildung). Es sollte trocken und kühl gelagert werden. |
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Tierisches Eiweiß: Hartgekochte Eier, Quark, Frischkäse, Joghurt, Trocken- und Lebendinsekten, Babybrei, Kotelettknochen (ungewürzt). |
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Pflanzliches Eiweiß: Keimfutter (Psittaziden) |
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Zubereitung: Übliches Körnerfutter an einem nicht zu hellen und zu warmen Ort für 24 Stunden mit Wasser bedeckt stehen lassen. (Wasser 2-3 mal wechseln). Mit reichlich Wasser im Sieb durchspülen und anschließend 12-24 Std. trocknen lassen. Vor dem Verfüttern noch mal mit Wasser durchspülen. |
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Achtung! Immer nur die tägliche Futtermenge ansetzen, da schnelle Verpilzung möglich. |
Vitamine:
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Obst: Banane, Apfel, Apfelsine, Pflaume, Birne, Trauben usw. |
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Gemüse: Paprika, Erbsen, Möhren, Kartoffeln, Maiskolben, usw. |
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Keinen Kopfsalat, lieber Eisbergsalat |
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Grünfutter: Vogelmiere, Löwenzahn, Petersilie u.s.w. (abspülen) |
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Mineralstoffe und Grit: Muschelkalk, Kalkstein, Kalkgrit, Pickstein, feiner Aquariumkies (im Extranapf anbieten als Magensteine; kein Sand, da dieser zu fein ist) |
Tränke:
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Natriumarmes Mineralwasser ohne Kohlensäure z. B. Bad Pyrmonter, Contrex. |
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Obstsäfte ohne Zuckerzusatz. |
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Kein Leitungswasser! Das Wasser sollte jeden Tag frisch angeboten werden. |
Utrechter Mischung:
Beispiel einer nahezu vollwertigen Ernährung für Großpapageien
Grundmischung mit H-Milch zu festem Brei verabreichen:
Grundmischung : 1/3 Kanarienfutter, 1/3 Exotenkörnerfutter, 1/3 Babyvollkornbrei
Zum Eingewöhnen : 1/2 Grundmischung , 1/2 Papageienkörnerfutter
Optimale Zusammensetzung: 2/3 Grundmischung, 1/3 Körnerfutter
Papageienkörnerfutter (ohne Erd- und Zirbelnüsse)
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. |